Geschichte

In den 60er-Jahren kamen viele Italiener aus dem Dorf Monte San Giacomo in die Region See und Gaster, wo sie vor allem in der Textilindustrie arbeiteten. Anfangs der 80er-Jahre schlossen sie sich auf Initiative der Pro Loco Monte San Giacomo in einem lockeren Verbund der «Sangiacomesi nel mondo» zusammen. Auf diese Weise wurde der Zusammenhalt unter den «Kolonien» in der ganzen Welt sowie der Kontakt zur Heimatgemeinde aufrecht erhalten. Die Familien unserer Region organisierten ab 1984 verschiedene Anlässe, zu denen auch befreundete Familien aus anderen Regionen eingeladen waren. In dieser lockeren Vereinigung wurde mit der Zeit der Wunsch geäussert, hier einen Ort erstehen zu lassen, der ein regelmässiges Zusammensein ermöglichen würde. Nicht nur sollte die Gemütlichkeit und die Italianità gepflegt werden, sondern es sollte auch eine sportliche Betätigung angeboten werden.

Gründungsversammlung

Eine kleine Gruppe übernahm die Vorarbeiten, sei es die Erarbeitung der Vereinsstatuten, die Kontakte zum St. Galler Boccia-Verband, zur Politischen sowie der Ortsgemeinde, die uns den nötigen Platz an der Aabachstrasse im Baurecht für die Realisierung der Pläne zur Verfügung stellten. Am 2. Mai 1992 fand die Gründungsversammlung im Hotel Seehof in Schmerikon statt. Anstelle einer Präsenzliste wurde die Gründungsurkunde unterzeichnet. Als Vertreter des Gemeinderates Schmerikon überbrachte Adrian Badertscher die Grussworte und unterzeichnete als erstes Mitglied die Urkunde. Von Anfang an war klar, dass dieser neue Club zur Integration beitragen sollte. Der erste Vorstand wurde gewählt: Costabile Amato; Antonio Cardillo, Mario Cardillo, Lelio Padovan, Santino Pasquale, Pasquale Perrotta, Michelangelo Romano sowie Michele Pasquale und Mario Viciconte. Als erste Rechnungsrevisoren wurden Doris Viciconte und Claudio De Cambio gewählt. Bereits am 6. Juni 1992 wurde der Boccia-Club «San Giacomo» in den St.Galler Bocciaverband aufgenommen.

Planung und Finanzierung

Nach der Gründungsversammlung liefen die Arbeiten auf Hochtouren. Aus Kostengründen war ein Clubhaus mit zwei offenen Bahnen geplant. Am 30. Juni 1992 konnte bereits der Kostenvoranschlag über Fr. 190'000.– dem Sport-Toto übermittelt werden, das in der Folge einen Beitrag von Fr. 40'000.– an die Anlage gewährte. Mit einem Bankkredit, dem Eigenkapital (zum grössten Teil am Seedorffest erarbeitet) sowie den Mitgliederbeiträgen, Beiträgen aus dem ersten und letzten Bettelbrief an die Bevölkerung von Schmerikon und mit der Zeichnung von Anteilscheinen der Mitglieder konnte die benötigte Summe erreicht werden. Dazu kam natürlich noch die Fronarbeit. Bis zur 1. Hauptversammlung am 29. Mai 1993 waren schon mehr als 2500 Stunden Frondienst geleistet worden.

Spatenstich

Am 17. Oktober 1992 erfolgte der offizielle Spatenstich durch den Präsidenten Costabile Amato zusammen mit Paul Zürcher, Vertreter des Gemeinderates sowie Hans-Peter Keller als Präsident der Ortsgemeinde Schmerikon. Es begann ein emsiges Arbeiten auf dem grossen Baugelände: Jeden Abend sowie samstags wurde gearbeitet. Ende Februar 1993 war das Clubhaus fertig und Ende Oktober waren auch die Boccia-Bahnen unter Dach. Mit über 5000 Frondienststunden waren die Mitglieder massgeblich am Bau beteiligt.

Eröffnung

Am 28. / 29. Mai 1994 fand die feierliche Eröffnung der Boccia-Bahnen statt. Mit einem «Tag der offenen Tür» bestand am Samstag für jedermann die Möglichkeit, das Bocciaspiel auszuprobieren. Am Sonntag stand der offizielle Teil mit den Glückwünschen der Gemeindepräsidenten Richard Koller von Schmerikon und Raffaele Accetta von Monte San Giacomo sowie das Eröffnungsturnier durch die Boccia-Clubs St.Gallen, Primavera Rorschach, Uzwil und einer Junioren-Mannschaft im Mittelpunkt.

Halle zum 10. Geburtstag

Durch die unentgeltliche Arbeit der vielen Mitglieder in der Bewirtung der Gäste im Clubhaus wurde inzwischen ein kleines Vermögen erarbeitet, welches als Grundstock für den Bau einer Halle bereit stand. In der Zeit von 2000 bis 2002 erfolgte die Planung und Erstellung der Boccia-Halle mit Baukosten von rund 250'000.– Franken. Auch hier konnte der Club auf den vollen Einsatz seiner Mitglieder zählen. Dieser erste Meilenstein wurde offiziell mit den Behördevertretern von Schmerikon und Monte San Giacomo gefeiert. Seither kann der Boccia- Sport über das ganze Jahr betrieben werden und der Organisation von Nationalen Turnieren und Schweizer-Meisterschaften stand nichts mehr im Weg.

1991 – 1992